vonRedaktion International
JULI 29, 2022
Foto: Stadt Graz/Fischer
In der Nacht auf den 29. Juli 2022 ist mit Wolfgang Mantl ein großer Bürger unserer Stadt und politischer Vordenker verstorben. Unser tiefes Beileid gilt seiner Familie.
Als Politikwissenschafter und Verfassungsjurist wurde er über alle Parteigrenzen geschätzt. Wolfgang Mantl beeindruckte nicht nur seine Studierenden durch seine begnadete Formulierungsgabe und Hilfsbereitschaft. Seine innovativen, liberalen und weltoffenen Denkansätze fesselten politische Verantwortungsträger genauso wie politische Neulinge, die seinen Vorträgen folgten. Als Katholik war er stets fest verwurzelt in den christlichen Werten. In Wien aufgewachsen, fand der Weltbürger, dessen Blick immer über den Tellerrand und in die Welt hinausging, in Graz seine zweite Heimat. Seine messerscharfen Analysen regten nicht nur zum Nachdenken an, sondern waren Impulse für verwaltungs- und demokratiepolitische Veränderungen. Viele Verantwortungsträger, Funktionäre und Mitarbeiter wurden von Mantl maßgeblich geprägt und beeinflusst.
In einem modernen Brückenschlag schaffte es Mantl, Verfassungsrecht mit Politikwissenschaft zu verbinden. Ausfluss dieses Wirkens waren etwa die federführende Mitarbeit an der Reform der Steiermärkischen Landesverfassung, sowie die erste Einrichtung eines Landesrechnungshofes zur Förderung von Transparenz. Wolfgang Mantl war von Beginn an Mitherausgeber des Steirischen Jahrbuchs für Politik und Autor zahlreicher politik- und rechtswissenschaftlicher Publikationen. Sein prägendes Wirken wird auch für nachkommende Generationen sicht- und spürbar sein.
Wolfgang Mantl wurde für seine zahlreichen Verdienste mit dem Ehrenring des Landes Steiermark und dem großen goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Er war wirkliches Mitglied des Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Academia Europea sowie Ehrendoktor der Universität Lemberg (Ukraine). Im Jahr 2012 wurde er zum Bürger der Stadt Graz ernannt.
Quelle: Stadt Graz