München: Gesuchter Retter meldet sich - Gewaltdelikte im Bahnbereich

vonPresseportal.de
OKTOBER 23, 2022

ots/Bundespolizeidirektion München

München (ots) - Ein gesuchter Retter, der einen 12-Jährigen am 19. Oktober am Ostbahnhof bei einem Personenunfall beistand und ihm wohl das Leben rettete, meldete sich nach einem Öffentlichkeitsaufruf (s.a. Pressemitteilungen Nr. 252 und 253 vom 20. und 21. Oktober) bei der Bundespolizeiinspektion München. Zu drei heftigen Gewaltdelikten kam es am Freitag (21. Oktober) im Bereich von Bahnanlagen.

* Am 19. Oktober war es gegen 16 Uhr am Ostbahnhof zu einem Personenunfall gekommen. Ein mit seinem Handy beschäftigter 12-Jähriger wurde von einer einfahrenden S-Bahn erfasst und geriet zwischen S-Bahn und Bahnsteigkante. Ein Mann hatte die gefährliche Situation beobachtet und eilte dem Jungen ohne zu zögern zu Hilfe. Er zog den 12-Jährigen aus dem Landkreis Ebersberg in Richtung Bahnsteig. Der Mann hielt den Jungen unter enormen Kraftaufwand fest, sodass er nicht zurück unter die S-Bahn gezogen wurde. Während das Kind von Umstehenden erstversorgt wurde, verließ der Mann, der zuvor vermutlich auf die S4 Richtung Ebersberg wartete, den Ereignisort. Einen Suchaufruf im Radio hörte der zunächst Unbekannte und meldete sich bei der Bundespolizei. Der 42-Jährige aus Riem befand sich am Ostbahnhof um die S-Bahn nach Hause zu nehmen. Er schilderte den Beamten den Vorfall wie folgt: "Ich bemerkte er einen Jungen, der durch sein Handy stark abgelenkt war und bereits die weiße Sicherheitslinie am Bahnsteig übertrat. Anschließend bewegte sich der Junge weiter nach vorne und stürzte ins Gleis. Parallel dazu fuhr eine S-Bahn ein. Aus Reflex eilte ich zu dem Jungen, ergriff dessen Hand und zog ihn nach oben. Als sich der Oberkörper oberhalb der Bahnsteigkante befand, touchierte die S-Bahn den Jungen. Er rutschte mir aus der Hand und wurde ein paar Meter durch die einfahrende S-Bahn mitgezogen. Anschließend eilten mehrere Passanten zu ihm, um ihm aus dem Spalt zwischen S-Bahn und Bahnsteig nach oben zu helfen. Durch den Vorfall klemmte sich der Junge die Beine zwischen S-Bahn und Bahnsteig ein. Parallel zum Vorfall wurde der Rettungsdienst durch andere Reisende verständigt. Ich vergewisserte mich, dass dem Jungen geholfen wird und ein RTW unterwegs ist und machte mich anschließend auf den Heimweg." Die Bundespolizei dankte dem Retter - der keinen Kontakt zu Medien möchte - für seinen engagierten Einsatz wie auch den anderen Helfern, die zur Bergung des 12-Jährigen beitrugen. Zum Gesundheitszustand des 12-Jähirgen können derzeit keine näheren Angaben gemacht werden. Er kam mit Verdacht auf Knochenbrüche und Schädel-Hirn-Trauma in eine Kinderklinik.

* Gegen 06:30 Uhr lief ein 20-jähriger Rumäne zunächst ziellos durch den Hauptbahnhof München. Ohne erkennbaren Grund folgte er dann einem 37-jährigen Landsmann. Als dieser das bemerkte sprach er den 20-Jährigen auf sein Verhalten an, woraus sich ein verbales Streitgespräch ergab. In dessen Folge riss der Jüngere den Älteren zu Boden, zog ihn an der Jacke über den Boden und trat mit dem Fuß gegen den Oberkörper. Anschließend setzte er sich auf den Brustkorb des 37-Jährigen und würgte ihn frontal mit beiden Händen. Ein uniformierter Beamter der Bundespolizeiinspektion München, der sich gerade auf dem Weg zum Dienst befand, erkannte die Situation und schritt ein. Als es ihm gelang beide zu trennen ging der 20-Jährige wieder auf den Älteren los, riss ihn erneut zu Boden und versuchte auf ihn einzuschlagen. Während der Beamte Kollegen um Unterstützung bat wurde eine Streife der Deutsche Bahn Sicherheit auf den Vorfall aufmerksam. Gemeinsam gelang es die Situation in den Griff zu bekommen. Der 37-Jährige klagte anschließend über Schmerzen weshalb ein Rettungswagen angefordert wurde; sichtbare Verletzungen waren nicht erkennbar. Bei der Überprüfung der personenbezogenen Daten in den polizeilichen Auskunftssystemen wurde bekannt, dass der 20-Jährige erst am 20. Oktober 2022 aus der Untersuchungshaft entlassen worden war. Aufgrund des erneut begangenen Gewaltdeliktes wurde die zuständige Staatsanwaltschaft in Kenntnis gesetzt und nach Haftprüfung wegen gefährlicher Körperverletzung durch einen Richter Untersuchungshaft angeordnet.

* Um 15:00 Uhr kam es im Ostbahnhof München zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem 25 Jahre alten Nigerianer und Mitarbeitern des S-Bahnprüfdienstes. Bei einer Fahrscheinkontrolle in der S-Bahn konnte der Afrikaner kein Ticket vorzeigen. Nach dem Ausstieg am Ostbahnhof fühlte sich der Mann aus Perlach aufgrund seiner Hautfarbe ungerecht behandelt worauf es zu einer verbalen Auseinandersetzung kam. In dessen Folge zwickte der Nigerianer einem 37-jährigen DB-Mitarbeiter in den Arm und verpasste ihm anschließend einen heftigen Kopfstoß ins Gesicht. Beim Festhalten des 25-Jährigen wurde dessen Hemd beschädigt. Beim Eintreffen einer alarmierten Streife der Bundespolizei stritten die Beteiligten miteinander. Für den 37-jährigen an der Nase verletzten Prüfschaffner wurde der Rettungsdienst angefordert. Nach Behandlung vor Ort wollte er sich später eigenständig in ärztliche Behandlung begeben. Der Nigerianer war mit 1,2 Promille alkoholisiert. Er wurde nach Abschluss aller polizeilichen Ermittlungen wegen Körperverletzung auf freien Fuß entlassen. Der 25-Jährige genießt seit 2015 Asyl in der Bundesrepublik und war zurückliegend bereits polizeilich in Erscheinung getreten.

* Gegen 21:20 Uhr kam es am Querbahnsteig des Münchener Hauptbahnhofs auf Höhe Gleis 26 zu einer gefährlichen Körperverletzung. Ein 33-jähriger Deutscher hatte Streit mit zwei 29-Jährigen Landsleuten. In dessen Folge schlug der 33-Jährige aus Steinhörig, Lkr. Ebersberg, einem mit 1,74 Promille alkoholisierten 29-Jährigen aus Hamburg eine Bierdose ins Gesicht. Im weiteren Verlauf versuchte der andere 29-Jährige aus Adlkofen, Lkr. Landshut den Aggressor zu beruhigen. Das misslang jedoch und der mit 0,48 Promille Alkoholisierte 33-Jährige schlug dem Schlichter mit der Faust ins Gesicht worauf der Geschlagene zu Boden ging. Auch er war - mit 1,34 Promille, alkoholisiert. Nach Behandlung durch den Rettungsdienst wurde er in ein Krankenhaus transportiert. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen konnten die anderen beiden die Wache freien Fußes verlassen. Warum es zum Streit kam ist nicht bekannt. Gegen den 33-Jährigen wird von der Bundespolizei wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Das anhängende Symbolbild kann zu redaktionellen Zwecken mit dem Zusatz "Bundespolizei" im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung verwendet werden.


Quelle: Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell

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