vonLauber Matthias
DEZEMBER 10, 2024
Foto: Matthias Lauber
MARCHTRENK. Die Finanzen einer Feuerwehr in Marchtrenk (Bezirk Wels-Land) und damit verbundene - offenbar sehr gravierende - Ungereimtheiten sorgen seit Monaten für Schlagzeilen. Nun soll offenbar das gesamte Kommando enthoben werden. Seit Monaten wird gegen Teile des Kommandos der Feuerwehr Marchtrenk ermittelt. Der Vorwurf wiegt schwer: Es werde wegen gravierender Mängel bei den Finanzen auch durch die Betrugsabteilung des Landeskriminalamtes ermittelt. Fehlende Rechnungen sollen darin einen zentralen Punkt darstellen. Eine Stadtpolitikerin beziehungsweise ein Stadtpolitiker brachte mit Vorwürfen gegen die Feuerwehr offenbar den Stein ins Rollen. Dem Kommandanten wurde vorgeworfen, ein Kommandofahrzeug für private Zwecke benutzt zu haben. Später war dann von fehlenden Rechnungen, nicht vorhandenen Unterlagen und so weiter die Rede. Parallel zu den laufenden Ermittlungen der Polizei hat auch die Gemeinde eine externe Prüfung in Auftrag gegeben. Deren Ergebnis liegt der Stadtpolitik nun vor und soll offenbar schwere Mängel ans Tageslicht gebracht haben. Vorerst war nur die Rede davon, dass einzelne Kommandomitglieder Verfehlungen begangen haben sollen, mittlerweile - nach einer Ausschusssitzung in der Gemeinde am Montag - steht offenbar das gesamte Kommando der Feuerwehr Marchtrenk vor der Abberufung. Über den Inhalt des vorläufigen Prüfberichts haben die Stadtpolitiker interessanterweise Stillschweigen vereinbart - jedenfalls so still, dass auch die betroffene Feuerwehr den Inhalt des Prüfberichts offenbar nicht kenne. "Der Prüfbericht liegt uns als Feuerwehr nicht vor, daher können wir - kann ich - auch keine Stellung dazu abgeben", bekräftigte der betroffene Kommandant im Gespräch mit laumat|at. Die Verantwortlichen der Feuerwehr hätten "alle fehlenden Unterlagen lückenlos nachgeliefert", betonte man bereits mehrfach. Dem Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten zufolge soll bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag offenbar die gesamte Führungsebene der Feuerwehr abberufen werden, diese Übereinkunft hätten die Stadtpolitiker bereits durchsickern lassen. Wie die Marchtrenker Stadtpolitik - einschließlich Bürgermeister - am Dienstag gegenüber mehreren Medien betonte, sei man ansonsten aber mit dem Engagement der Feuerwehr sehr zufrieden. Der restlichen Mannschaft soll bei besagter Gemeinderatssitzung das Vertrauen ausgesprochen werden. Es gilt die Unschuldsvermutung. Schwer enttäuscht über die Vorgänge bei besagter Feuerwehr ist man am anderen Ende des Bezirks Wels-Land: Die Feuerwehr Stadl-Paura, beziehungsweise einzelne Mitglieder, wurden offenbar mehrmals auf die Vorwürfe angesprochen, weil in zahlreichen Medienberichten immer wieder von einer "Stadtgemeinde im Bezirk Wels-Land" die Rede ist. Eine Formulierung, die auch auf die Stadtgemeinde Stadl-Paura zutrifft. Daher sah man sich dort veranlasst, sich von den Vorwürfen deutlich zu distanzieren.
Quelle: www.laumat.at