vonOTS
SEPTEMBER 15, 2022
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil unterstützt die Forderung an den Bund nach einer Anhebung der Studienplatzfinanzierung.
Die österreichischen Fachhochschulen schlagen Alarm. „Wir können die massive Teuerung ohne Anhebung der bisherigen Studienplatz-Finanzierung des Bundes nicht mehr stemmen“, heißt es in einem „Krisen-Schreiben“ der Fachhochschul-Konferenz (FHK). FHK-Vize-Präsident Georg Pehm, auch Geschäftsführer der FH Burgenland, informierte heute Landeshauptmann Hans Peter Doskozil über diesen „Hilferuf der Hochschulen“. Während das Land eine zusätzliche finanzielle Kraftanstrengung bereits unternommen habe, gibt es von Seiten des Wissenschaftsministeriums bislang keinerlei Zusagen. Deswegen ersuche er den Landeshauptmann, diese Forderung der Fachhochschulen an die Bundesregierung mit seinen Amtskollegen zu unterstützen, sagt Pehm.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sieht in den Fachhochschulen eine wesentliche Säule der Fachkräfte-Ausbildung. „Ob in der Pflege oder anderen Gesundheitsberufen, in der Informatik oder in technischen Studiengängen oder im Bereich Erneuerbare Energie – die Gesellschaft und die Wirtschaft brauchen FH-Absolventen dringend“, sagt Doskozil: „Wir müssen daher auch die notwendigen Rahmenbedingungen für ein ordentliches, qualitätsvolles Studium schaffen, damit wir unsere Wirtschaft wettbewerbsfähig halten und die öffentlichen Leistungen so erbringen können, wie es die Menschen in Österreich mit Recht erwarten.
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Er werde sich in der Landeshauptleute-Konferenz für eine faire Finanzierung der FHs durch die Bundesregierung einsetzen, sagt Doskozil. „Jeder Einzelne leidet unter der Teuerung, ebenso viele Betriebe und natürlich auch die Hochschulen. Mir geht es darum, dass die Gemeinschaft dort unterstützt, wo es notwendig ist und insbesondere dort, wo die Mittel wiederum der Gemeinschaft zugutekommen.“
Im Burgenland habe man im Verantwortungsbereich des Landes gegenüber der Fachhochschule bereits mit einer wirksamen Abfederung der Teuerung gehandelt, betont Doskozil. So werde die Studienplatz-Förderung für Gesundheitsberufe (Finanzierung beim Land) mit 01.01.2023 um +18 % angehoben und zudem eine jährliche Indexierung vorgesehen. Außerdem habe man in den letzten beiden Jahren an der Fachhochschule in Photovoltaik-Anlagen investiert und für einen dämpfenden Kosten-Effekt an der Hochschule gesorgt.
Die hohe Ausbildungsqualität, für die FHs stehen, sei gefährdet, warnt Pehm. Die steigenden Personal-, Sach- und Energiekosten machten den Hochschulen schwer zu schaffen. „Die Bundesregierung muss daher die Studienplatzförderung an die rasante Teuerung anpassen“, fordert Pehm.
Notwendig sei, die Studienplatzförderung um 20% ab dem 1. Jänner 2023 anzuheben. Dies bedeute eine Aufstockung der Mittel für alle Fachhochschulen um rund 75 Mio. Euro.
Damit könne den Studierenden auch weiterhin ein qualitätsvolles und zielgerichtetes Studium geboten werden. „Es geht dabei nicht um zusätzliche Mittel, sondern um einen Ausgleich für die steigenden Kosten aufgrund der galoppierenden Inflation“, betont Pehm. „Wir brauchen das, was die Teuerung schon weggefressen hat und was sie noch an Mehrausgaben ausmachen wird.
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Die FHK hätte bereits einen entsprechenden Appell mit „Dringlichkeitsvermerk“ an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung übermittelt, sagt Pehm. „Es braucht jetzt rasch konkrete Lösungen, klare Entscheidungen und Verbindlichkeit“, fordert Pehm.
Dass die Dramatik der Situation im Sinne der Studierenden, der Lehrenden und der Hochschulen nun in die Öffentlichkeit getragen und an die Landeshauptleute herangetragen werde, sei ein Schritt, um wachzurütteln, der Besorgnis Gehör zu verschaffen und eine faire Anpassung zu erreichen.
Von den Landeshauptleuten, die die Situation an den FHs gut kennen würden und sich schon in der Vergangenheit erfolgreich für die FH-Anliegen stark gemacht hätten, erhoffe man sich „kräftigen politischen Rückenwind“ für die Gespräche und Verhandlungen mit der Bundesregierung.
Quelle: OTS