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MAI 26, 2023
Schweinfurt (ots) -
- Rund 1,9 Milliarden Euro an Steuern und Zöllen erhoben - Über 461 Tausend Zigaretten und 1,2 Tonnen Tabak sichergestellt - 32,8 Millionen Euro Schaden Schwarzarbeit / 35 Jahre Freiheitsstrafe erwirkt
Das Hauptzollamt Schweinfurt mit seinen rund 700 Beschäftigten nahm im Jahr 2022 knapp 1,9 Milliarden Euro (2021: 1,7 Mrd. Euro) ein und kann somit eine Steigerung der Einnahmen von fast 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Zu den einnahmestärksten Abgaben gehörten Zölle und die Einfuhrumsatzsteuer mit insgesamt 1,23 Milliarden Euro (2021: 1,1 Mrd. Euro) sowie die Verbrauchsteuern mit 387 Millionen Euro (2021: 339 Mio. Euro).
Bei den Verbrauchsteuern stellten die Energiesteuer (ca. 264 Mio. Euro) und die Stromsteuer (ca. 67 Mio. Euro) die größten Einnahmequellen dar. Zudem wurde Biersteuer in Höhe von 34 Millionen Euro erhoben. Der Erlös aus der Biersteuer fließt dem Freistaat Bayern zu. Des Weiteren wurden im Jahr 2022 rund 22 Millionen Euro an Steuern auf Alkohol, Tabak, Schaumwein und Kaffee vereinnahmt. Die eingenommene Kraftfahrzeugsteuer beläuft sich in 2022 auf 268 Millionen Euro. Die Festsetzungsstelle der Kraftfahrzeugsteuer ist dabei für circa 1,9 Millionen Kraftfahrzeuge im Bezirk des Hauptzollamtes Schweinfurt zuständig.
"Die erneut gestiegenen Einnahmen lassen sich insbesondere auf die Normalisierung der Handelsketten nach dem Auslaufen der Corona-Pandemie zurückführen. Mein ausdrücklicher Dank für dieses tolle Ergebnis gilt allen Beschäftigten des Hauptzollamtes Schweinfurt" so Franziska Schubert, Leiterin des Hauptzollamtes Schweinfurt.
Grenzüberschreitender Warenverkehr:
Die Zollämter Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Dettelbach-Mainfrankenpark und Schweinfurt-Londonstraße überwachen die Warenströme der Ein- und Ausfuhr und fertigen internationale Post- und Paketsendungen ab. "Mit unserem digitalisierten Abfertigungsverfahren und einer dazugehörigen Risikoanalyse stellen wir eine reibungslose Abfertigung bei der Ein- und Ausfuhr von Waren sicher. Gleichzeitig wahren wir die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland. Meine Bediensteten an den Zollämtern sind verlässliche Partner der Wirtschaft", betont die Leiterin des Hauptzollamtes.
Im vergangenen Jahr verzeichnete sich bei den Zahlen der Zollämter ein leichter Rückgang bei den Abfertigungspositionen der Ein- und Ausfuhren von Waren. (Einfuhr 2022: 813.304 Positionen; 2021: 912.775 Positionen; Ausfuhr 2022: 7,49 Mio. Positionen; 2021: 7,72 Mio. Positionen). Die zurückgegangenen Abfertigungspositionen des vergangenen Kalenderjahres lassen sich insbesondere mit den Unsicherheiten der Wirtschaftsunternehmen aufgrund des Ukraine-Konflikts und den damit von der Europäischen Union verhängten Sanktionsmaßnahmen gegenüber Russland erklären.
Erfolge bei der Bekämpfung von Tabakschmuggel:
Im Bereich der Schmuggelkriminalität in Bezug auf zoll- und verbrauchsteuerpflichtige Waren beschlagnahmte die Kontrolleinheit Verkehrswege über 461 Tausend Stück Zigaretten (2.305 Stangen). Neben Drogen und Dopingmittelfunden konnten die Einsatzkräfte des Zolls im vergangenen Jahr rund 1,2 Tonnen Tabak und rund 101 Kilogramm Wasserpfeifentabak aus dem Verkehr ziehen sowie 73.633 Euro Tabaksteuer festsetzen. Die Zöllnerinnen und Zöllner kontrollierten circa 9.700 Personen und etwa 4000 verschiedene Verkehrsmittel. Die Bandbreite an kontrollierten Objekten reicht dabei von herkömmlichen Person- oder Lastkraftwägen über Schiffe bis hin zu Flugzeugen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 220 Strafverfahren durch die Kontrolleinheit eingeleitet. Deren Arbeit dient insbesondere dem Schutz der Bevölkerung vor verbotenen Waren und Gegenständen.
Ergebnis der Zentralen Straf- und Bußgeldstelle Nordbayern:
Die Zentrale Straf- und Bußgeldstelle des Hauptzollamtes Schweinfurt mit Sitz in Bamberg ist für die Bearbeitung der Ordnungswidrigkeiten und Strafverfahren der Hauptzollämter Schweinfurt, Nürnberg und Regensburg zuständig. Im Jahr 2022 konnten dort über 4.777 Strafverfahren und 280 Bußgeldverfahren abgeschlossen werden. Die Facheinheit bearbeitet Verstöße aus den verschiedenen Bereichen des Zolls bis zum Sachausgang oder zu gerichtlichen Entscheidungen.
Erhöhung der aufgedeckten Schäden durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit:
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes deckte im vergangenen Kalenderjahr eine Schadenssumme von 32,8 Millionen Euro auf (2021: 28,8 Mio. Euro), die durch Schwarzarbeit oder illegale Beschäftigung entstanden war und konnte so die Schadenssumme im Vergleich zum Vorjahr um knapp 14% steigern. Auch die Anzahl der Arbeitgeberprüfungen konnte auf fast 1.300 Prüfungen im Raum Ober- und Unterfranken gesteigert werden (2021: 1.199). Im Zuge der Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit verhängten die Gerichte Freiheitsstrafen von insgesamt rund 35 Jahren (546 Monate).
Hintergrundinfos:
Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren beim Hauptzollamt Schweinfurt 591 Bedienstete beschäftigt. Zusätzlich werden derzeit 101 Anwärterinnen und Anwärter des gehobenen und mittleren Zolldienstes beim Hauptzollamt Schweinfurt ausgebildet. Für eine Einstellung im Kalenderjahr 2024 beim Hauptzollamt Schweinfurt können sich Interessenten noch bis zum 15. Oktober 2023 für ein duales Studium oder eine Ausbildung bewerben. Um einen Einblick in die Arbeit des Zoll zu erhalten, findet am 20.07.2023 ein Tag der offenen Tür in Bamberg (Dienststelle Gutenbergstraße 16) statt. Hier besteht sowohl für Schülerinnen und Schüler, als auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit mit Zöllner*innen ins Gespräch zu kommen. Bei größeren Gruppen wird um vorherige Anmeldung unter: presse.hza-schweinfurt@zoll.bund.de gebeten.
Weitere Informationen zu Themen rund um den Zoll sind auf www.zoll.de verfügbar.
Quelle: Original-Content von: Hauptzollamt Schweinfurt, übermittelt durch news aktuell