vonRedaktion International
DEZEMBER 01, 2024
Größte Fachtagung, die es in Kärnten zum Thema Kinderschutz je gab: LH Kaiser, LRin Schaar sprechen von Meilenstein: Fachübergreifender Mehrstufenplan von Kinderschutz und Elementarbildung – Schutz und Sicherheit für alle: Kinder, Pädagoginnen, Pädagogen, Eltern
KLAGENFURT. Über 2.000 Pädagoginnen, Pädagogen, Expertinnen, Experten aus ganz Österreich, sowie LRin Sara Schaar und auch LR Daniel Fellner per Videobotschaft konnte LH Peter Kaiser bei der großen Fachtagung zum Thema Kinderschutz heute, Samstag, in der Messehalle 4 in Klagenfurt Willkommen heißen. Die Fachtagung, organisiert vom Land Kärnten, gelte laut Kaiser als „Meilenstein im Bereich Kinderschutz und Elementarbildung, also in der Kinderbildung- und –betreuung, weil sie nicht nur so einen überwältigenden Zuspruch erlebe, sondern weil auch ein fachübergreifender, kooperativer und partizipativer Mehrstufenplan vorliege, der den Schutz der Kinder wesentlich erhöhen sollte.
„Unsere Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen sind nicht allein Betreuungs- und Lernorte, sie sind Orte des Wohlfühlens und müssen dafür absoluten Schutz und Sicherheit bieten und zwar allen: den Kindern, den Eltern, den Pädagoginnen und Pädagogen“, so Kaiser in seiner Begrüßung. Die Fachtagung hat zum Ziel mittels entsprechender Formate, Informationen, Strukturen und rechtlicher Grundlagen, Kärntens Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen zu sicheren Orten in erster Linie für Kinder zu machen, indem beispielsweise Kinderschutzkonzepte für alle erstellt werden. Diese Mehrsicherheit für die Kinder erhöht aber ebenso die Sicherheit für sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Rechtsträger, die zuständigen Abteilungen und natürlich die Eltern.
Kaiser sehe das „Kindeswohl auf allen Ebenen als prioritäres Ziel des Landes“. „Kindeswohl beginnt damit, dass wir Kindern außerhalb ihrer Familien, unabhängig der sozialen Lage, ausnahmslos den Zugang zu Kinderbildung- und –betreuung durch Kostenfreiheit und damit gleiche Chancen ermöglichen. Kein Kind muss mehr auf geschlossene Bildungs-Türen blicken. Dass wir Kindern in der Bildung und Betreuung beste, zeitgemäße Qualität bieten, räumlich wie inhaltlich. Kindeswohl heißt, dass wir Pädagoginnen und Pädagogen nicht nur adäquat bezahlen, sondern ihre Arbeit wertschätzen, in dem wir die Betreuungsgruppen verkleinern und ihnen auch jegliche Fort- Weiterbildung zukommen lassen. Der Weg ist nicht einfach, aber wir werden ihn gehen“, so Kaiser, der damit das Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz in Kärnten ansprach.
„Ich bin selbst Vater von drei Söhnen. Für mich ist das Aufwachsen von Kindern in einer behüteten Umgebung selbstverständlich, ebenso wie ein lehrreicher Bildungsweg. Aber es ist nicht selbstverständlich. Wir kennen Zahlen, Daten, Statistiken, Einzelfälle und ab diesem Zeitpunkt muss jede und jeder von uns aufwachen. Kinderschutz muss laut sein, sichtbar werden, omnipräsent sein. Nicht wegschauen, sondern hinschauen, darauf müssen wir aufmerksam machen“, so LR Daniel Fellner in seiner Videobotschaft, in der er sich auch an die Pädagoginnen und Pädagogen wandte. „Sie alle spielen eine so wichtige Rolle, ihr erkennt die Warnsignale, ihr macht das Thema zum Thema, aber auch euch dürfen wir dabei nicht alleine lassen“, sagte Fellner.
„Ich bin überwältigt vom Zustrom heute und danke allen, die diese große Veranstaltung möglich gemacht haben, allem voran dem Team der Abteilung 6, zuständig für die Elementarbildung! Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Kinder stehen an erster Stelle. Deshalb ist es von unschätzbarem Wert, dass die Unterabteilung Elementarbildung in Kooperation mit der Fachstelle Kinderschutz diese Fachtagung durchführt, um unsere Pädagoginnen und Pädagogen noch besser in ihrer wichtigen Rolle bei der Identifizierung und Unterstützung von Kindern zu stärken, die möglicherweise Opfer von Vernachlässigung, Missbrauch oder anderen Formen von Gewalt geworden sind. Durch diese gezielte Fortbildung können wir sicherstellen, dass unsere Fachkräfte über das notwendige Wissen und die Fähigkeiten verfügen, um frühzeitig zu intervenieren, wenn es erforderlich ist, und somit einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Jüngsten leisten“, begrüßte Landesrätin Sara Schaar, Referentin für Kinderschutz, die Teilnehmenden.
Die Kärntner Landesverwaltung verfügt über eine eigene Fachstelle Kinderschutz, was österreichweit einzigartig ist. Die Fachstelle unterstützt die jeweiligen Zuständigkeitsbereiche, wie in diesem Fall die Elementarpädagogik, in deren Weiterentwicklung in der Querschnittsmaterie Kinderschutz. Ziel ist es, alle Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen agieren, zu sicheren Orten zu machen. Die Leiterin der Abteilung Bildung und Sport, Gerhild Hubmann, hob den Schwerpunkt im Kärntner Bildungswesen hervor: „Die Elementarpädagogik ist der erste Schritt zur Bildung. Das Land hat das Budget dafür aufgestockt und auch personelle Erweiterungen vorgenommen, um diesen Bereich zu forcieren“, so Hubmann. Große Herausforderungen seien nach wie vor die finanziellen Rahmenbedingungen, für Gemeinden und Land, die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie das neue Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz, das eines der größten Reformpakete des Landes sei und die Bildungsarbeit mit den Kleinst- und Kleinkindern an und für sich.
Daniela Lerchbaumer, Unterabteilungsleiterin Elementarpädagogik in der Bildungsbteilung des Landes betonte, dass dies die größte, jemals in Kärnten durchgeführte Veranstaltung im Bereich der Elementarbildung sei mit über 2.000 Pädagoginnen und Pädagogen aus ganz Österreich, was die Wichtigkeit und die Notwendigkeit des Kinderschutzes unterstreiche.
Die über 2.000 Pädagoginnen und Pädagogen des elementaren Bildungsbereiches wurden in Vorträgen von Epping Dennis vom Zentrum für Professionalisierung in der Elementarpädagogik und von Raphael Schmid von der Abteilung 4 des Landes über Kinderschutz, dessen Notwendigkeiten bzw. die Maßnahmen dafür informiert. Schmid verwies auf das Motto des Tages: „Kinderschutz braucht Wissen, Mut und Mitgefühl!“. Moderiert hat die Veranstaltung Klaus Tschaitschmann.
Quelle: Land Kärnten