Innsbruck: Eine „gewaltige“ Aufgabe

vonRedaktion International
OKTOBER 29, 2024

Foto: I. Ullmann

Gewalt, Gewaltschutz, Prävention, Deeskalation im Ernstfall sind wichtige Themen, mit denen städtische Bedienstete und Mitarbeitende städtischer Beteiligungen im Alltag konfrontiert sind.

Wo, wie in Städten, viele Menschen aufeinandertreffen, kommt es zu Konflikten. Und wenn die Emotionen hochkochen, auch zu Ausbrüchen von Gewalt: verbaler Gewalt wie physischer Gewalt – Gewalt in Familien, in der Nachbarschaft, im öffentlichen Raum. Wie gehen der Magistrat, wie die Beteiligungsgesellschaften damit um? Wir haben dazu bei den Ämtern für „Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen“ und „Kinder und Jugendhilfe“ sowie bei der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) und der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn AG (IVB) nachgefragt.

Trainings und Schulungen

Besonders bei Mitarbeitenden mit viel direktem Kundenkontakt, wie zum Beispiel im Fahrbetrieb der IVB, der Hausverwaltung der IIG, bei Mitgliedern der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) und der Parkraumbewirtschaftung (PAG) oder in der Sozialarbeit setzt man auf eine gute Aus- und Fortbildung mit Taktik-Team-Trainings zur Deeskalation oder Kommunikationskursen zur Konfliktvermeidung und Konfliktlösung.

Manchmal sind auch die Mitarbeitenden nicht nur mit Gewalt konfrontiert, sondern selbst Ziel von Gewalt, meist verbaler Gewalt und Drohungen. Deshalb sind besonders häufig in ihrer Tätigkeit von Gewalt betroffene Bedienstete des Amts für Kinder und Jugendhilfe bewusst für Gewalt besonders sensibilisiert. Wenn von vornherein mit hohem Konfliktpotenzial zu rechnen ist, zieht man daher auch präventiv die Polizei hinzu. Ähnliches gilt bei Einsätzen der MÜG: man setzt auf Dialog, bei Bedarf aber mit polizeilicher Unterstützung.

Die IVB schult im Rahmen ihres Onboardings neue Mitarbeitende nicht nur eigens in Konflikt, Konfliktbewältigung und Deeskalation, sondern auch in Stressbewältigung nach Konfliktsituationen. Derzeit ist unter Einbeziehung von Innsbrucker Frauenorganisationen eine IVB-interne Schulung zu Gewaltprävention gegenüber Frauen in Vorbereitung.

Die IIG versucht Nachbarschaftskonflikten zudem vorzubeugen und ruft in ihrem „Kleinen Wohn1x1“ zu Toleranz und Rücksicht auf. Bei sich wiederholenden Konflikten bietet sie Vermittlungsgespräche im Nachbarschaftsstreit an.

Ausrüstung und Infrastruktur

Auch spezielle Schutzausrüstung bei MÜG und minimal auch der PAG und infrastrukturelle Maßnahmen kommen zum Schutz der Mitarbeitenden, aber auch aller Anwesenden zum Einsatz. Beispielsweise sind die Räumlichkeiten des Amts für Kinder und Jugendhilfe nur über eine Sicherheitsschleuse und Gegensprechanlage am Gang zugänglich.

Die Busse und Straßenbahnen der IVB sind mit Kameras ausgestattet und das Fahrpersonal über Funk mit der Leitstelle verbunden, so dass notfalls Hilfe angefordert werden kann. UI

Quelle: Stadt Innsbruck

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