vonOTS
MÄRZ 14, 2023
Pater Mykhaylo Chaban SDB ist stets an der Seite der Menschen vor Ort. Er möchte ihnen Zuversicht und Hoffnung schenken.
Pater Mykhaylo Chaban SDB ist Provinzial der Salesianer Don Boscos in der Ukraine und Leiter des Don Bosco Kinderheims in Lviv (Lemberg). Auch in Kriegszeiten bleibt der 46-Jährige bei den Menschen in der Ukraine. Pater Chaban ist zu Besuch bei Don Bosco Mission Austria in Wien, um mit Bruder Günter Mayer die Nothilfe für die Ukraine zu koordinieren. Bruder Günter Mayer SDB: „Wir unterstützen seit Kriegsbeginn die Nothilfe in der Ukraine. Wir Salesianer teilen das Schicksal mit der Bevölkerung, vor allem mit den uns anvertrauten jungen Menschen.“
Pater Mykhaylo, worunter leiden die Kinder und Jugendlichen in der Ukraine am meisten?Es gibt kein normales alltägliches Leben mehr. Fast jede Familie hat einen Verwandten oder Elternteil verloren. Väter sind im Krieg gestorben, Mütter wurden verletzt oder flüchteten. Viele Kinder haben nur noch einen Elternteil, bei dem sie aufwachsen. Unter diesen Lebensbedingungen müssen ganz viele Buben und Mädchen in der Ukraine jetzt leben. Und das ist eine große Belastung.
Was sind die größten Herausforderungen?Die größte Herausforderung ist die instabile Lage. Man weiß nicht, was einen morgen erwartet. Werden wir wieder bombardiert? Muss die Schule wieder geschlossen werden? Haben wir Licht? Gibt es fließendes Wasser? Wir können nichts planen, auch nicht in ein paar Monaten. Russland setzt seinen Angriffskrieg fort und ein Ende ist nicht in Sicht. Und je länger der Krieg dauert, umso größer werden auch die psychologischen Probleme.
Wie helfen die Salesianer Don Boscos den Menschen in der Ukraine?Wir versorgen die Menschen mit Lebensmitteln, warmer Kleidung, Decken, Öfen, Gaskochern und Generatoren. Kinder leiden besonders unter dem Krieg. Bei Don Bosco bekommen sie ein Stück Normalität zurück. Wir versuchen, sie mit Sport, Ausflügen, dem Schulbesuch oder auch einer Berufsausbildung zu stärken. Wir wollen ihnen Mut machen und Hoffnung geben. Das Leben von früher gibt es nicht mehr, aber es wird zurückkommen. Diese Zuversicht wollen wir ihnen vermitteln.
Was gibt Ihnen Kraft?Kraft gibt mir der Mut der jungen Ukrainer. Sie geben nicht auf, sondern verteidigen ihre Heimat. Denn sie wollen in einem freien, demokratischen Land mit christlichen Werten leben. Die Menschen in der Ukraine sind sehr stark. Auch die Ukrainer, die jetzt in Europa sind, wollen zurückkehren, sobald der Krieg beendet ist. Die jungen Menschen machen uns Salesianern Hoffnung, dass nicht alles verloren ist.
Mein Wunsch für die Zukunft ist identisch mit dem aller Ukrainer: Dass wir wieder ein normales Leben führen können. Die Kinder wieder zur Schule gehen. Und die Zukunft planen können ohne Angst zu haben. Wir sind alle müde, so zu leben und sehnen uns nach einem Leben in Sicherheit und Frieden.
(Interview: Kerstin Prestin)
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Damit das Leben junger Menschen weltweit gelingt
Don Bosco Mission Austria ist ein Teil der katholischen Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos in Österreich. Wir unterstützen Hilfsprojekte zur Bekämpfung von Armut und Not, insbesondere benachteiligter Jugendlicher und Straßenkinder. Des Weiteren fördern wir Sozialprogramme, Jugendzentren, Schulen und Berufsausbildungszentren
Quelle: OTS