Kärnten: Der Carinthische Sommer ist eröffnet

vonRedaktion Salzburg
JULI 07, 2024

Foto: LPD Kärnten/Höher

Foto: LPD Kärnten/Höher

LH Kaiser: Kunst und Kultur sind Bollwerk für unsere liberale Demokratie – Festivaleröffnung durch Bundespräsident Van der Bellen – 46 Veranstaltungen bis einschließlich 4. August

VILLACH. Der Carinthische Sommer steht heuer unter dem Motto „persönlich“ und er steht – geleitet von Nadja Kayali – auch unter neuer Intendanz. Eröffnet wurde das renommierte Musik- und Kulturfestival gestern, Samstag, am Abend durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Anwesenheit von Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser. „Viva la Musica!“ hieß es danach im Congress Center Villach beim Eröffnungskonzert mit dem neuen Festivalorchester, dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, unter Leitung von Joana Carneiro. Gespielt wurden Werke von vier Komponistinnen. Von Ö1 wurde das Konzert live im Radio übertragen. Beim Carinthischen Sommer gibt es bis einschließlich 4. August 46 verschiedene Veranstaltungen für Groß und Klein – einige davon sind sogar kostenlos zu besuchen.

Kaiser bezeichnete Kunst und Kultur als Bollwerk für unsere liberale Demokratie: „Kunst ist nicht nur frei, sie leistet einen wichtigen Beitrag für Freiheit und das frei werden.“ Er verwies auf Tendenzen, die sich aktuell gegen die Demokratie wenden und betonte, dass Demokratie tagtäglich aufs Neue zu verteidigen sei. Musik und positive Gedanken könnten dazu sehr viel beitragen. Der Kulturreferent verneigte sich vor der neuen Intendantin Kayali, die auch genau in diesem Sinne wirke. Weil das Festival auf Musik und Literatur aufbaue, brachte Kaiser zwei passende Zitate: „Lesen heißt durch fremde Hand träumen“ von Fernando Pessoa und „Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie“ von Ludwig van Beethoven.

Der Bundespräsident sagte, dass Kunst Welten öffne – „man muss den Menschen aber auch die Gelegenheit dazu geben“. In diesem Zusammenhang hob er positiv hervor, dass beim Carinthischen Sommer mehrere Veranstaltungen bei freiem Eintritt zu besuchen seien: „das ist höchst ungewöhnlich“. Die Teilhabe an Kunst sei ein Menschenrecht, so Van der Bellen weiter. Eine weitere Qualität des Carinthischen Sommers sei es, neue Kunstproduktionen zu fördern. Erfreut zeigte sich der Bundespräsident darüber, dass beim Eröffnungskonzert Werke von Komponistinnen gespielt wurden: „Das war höchste Zeit.“ Dem Festivalteam gratulierte er zu dem, was es auf die Beine gestellt hat. In seiner Rede tätigte er aber auch den Appell, an Wahlen teilzunehmen: „Unsere liberale Demokratie lebt vom Mitentscheiden. Es ist nicht egal, ob sie zu einer Wahl hingehen, oder nicht.“

Die Rede von Intendantin Nadja Kayali begleitete Schauspielerin Petra Morzé mit passenden Texten von Euripides und Fernando Pessoa. „Kunst und Kultur können in einer Gesellschaft etwas bewegen, sie können etwas verändern“, betonte Kayali. In diesem Zusammenhang ging sie auf die Nelkenrevolution in Portugal ein, die 1974 die bislang am längsten dauernde Diktatur Europas friedlich beendete. Portugal stehe heuer auch im Mittelpunkt des Carinthischen Sommers, den sie als europäisches Festival verstehe. Die neue Intendantin hat den Carinthischen Sommer auf drei Säulen gestellt: Musik, Literatur und Diskurs. Neben Villach und Ossiach sind u.a. auch die Faaker See-Insel, die Gerlitzen und der Klettergarten Kanzianiberg Veranstaltungsorte. „Ich brenne leidenschaftlich für das was ich tue und ich glaube an die Kraft der klassischen Musik“, so Kayali, die sich für die Sympathie und das Vertrauen bedankte, die man ihr in Kärnten entgegenbringe.

Villachs Bürgermeister Günther Albel erwartet sich, dass der Carinthische Sommer die Region in eine musikalische Wolke hüllen wird. Auch mit Blick auf die Nachbarn Slowenien und Italien sagte er, dass das Festival viel Wertschöpfung bringe „und es gibt uns die Möglichkeit, Menschen zu inspirieren“. Der Bürgermeister von Ossiach, Gernot Prinz, sagte, dass es eine „Carinthische Familie“ gibt und hob das enge Miteinander rund um das in Ossiach „geborene“ Festival hervor.

Für die musikalische Umrahmung der Eröffnung, der ein Empfang des Landeshauptmannes folgte, sorgten „The Art of Trumpet Vienna“ sowie die beiden portugiesischen Gitarristen José Manuel Neto und Ivan Ricardo Cardoso. Anwesend waren unter anderem LHStv.in Gaby Schaunig, LR.in Beate Prettner, Nationalratsabgeordneter Peter Weidinger in Vertretung von LHStv. Martin Gruber, Landtagspräsident Reinhart Rohr, die Partnerinnen des Bundespräsidenten und des Landeshauptmannes, Doris Schmidauer und Ulrike Wehr, Verfassungsgerichtshofpräsident Christoph Grabenwarter und der Verfassungsgerichtshofpräsident der Republik Slowenien, Matej Accetto, Diözesanbischof Josef Marketz, der evangelische Bischof Michael Chalupka und Superintendent Manfred Sauer, David Nusbaum als Israels Botschafter bei der IAEA, Klemens Fheodoroff vom Verein Carinthischer Sommer, Ehrenintendantin Gerda Fröhlich, Alt-Landeshauptmann Christof Zernatto, Theresia Niedermüller vom Bundesministerium für Kunst und Kultur sowie Brigitte Winkler-Komar als Leiterin der Kulturabteilung des Landes.

Infos und Programm unter: https://carinthischersommer.at/


Quelle: Land Kärnten

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