vonRedaktion International
APRIL 10, 2025
LH Mikl-Leitner: „Regionalkultur verbindet Menschen, baut Brücken, stärkt das Wir-Gefühl und ist Ausdruck unserer Werte“
Im Haus der Digitalisierung in Tulln wurde am gestrigen Dienstagabend eine „Deklaration zur Bedeutung der Regionalkultur im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ präsentiert. Die Deklaration ist das Ergebnis einer Initiative der Kultur.Region. Niederösterreich, die einen umfangreichen partizipativen Prozess mit 20 Kulturgipfeln und 4.000 Gesprächseinheiten in ganz Niederösterreich umfasste. Die Essenz dabei: Wer regionale Kulturarbeit initiiert und ermöglicht, vermittelt Werte wie Gemeinschaft, Freundschaft, Engagement und Menschlichkeit und arbeitet an einer positiven Vorstellung der Zukunft.
„Die digitale Welt ist in unserem Leben angekommen – sowohl im Beruf als auch im Privatleben“, sagte die Landeshauptfrau im Gespräch mit der Moderatorin des Abends, Katharina Stemberger. Um „die Digitalisierung voranzutreiben und für Land und Leute zu nutzen“ gebe es Leuchtturmprojekte wie das Haus der Digitalisierung, verwies sie auf die Vorteile der Digitalisierung etwa im Gesundheitsbereich oder in der Verwaltung, oder auch in der Wirtschaft, wo man mit Förderschienen wie „digi4wirtschaft“ die Betriebe noch wettbewerbsfähiger mache. „Die Digitalisierung kann Vieles, aber sie hat keine Gefühle. Empathie und Begeisterung kann man nur real erleben“; sprach sie einen weiteren Aspekt an. Darum komme der Regionalkultur auch in der globalen Welt eine besondere Bedeutung zu: „Regionalkultur verbindet Menschen, baut Brücken, stärkt das Wir-Gefühl und ist Ausdruck unserer Werte. Denn es sind die Menschen, die spüren, fühlen, Empathie haben und Sympathie erzeugen können.“ Die Landeshauptfrau richtete hier auch ein besonderes Danke an alle, die in diesem Bereich ehrenamtlich tätig sind: „Regionalkultur lebt, hat Wert und ist echt, und das wird in unserer digitalen Zeit noch wichtiger werden.“
Die Geschäftsführer des Hauses der Digitalisierung, Lukas Reutterer und Claus Zeppelzauer, sprachen zu Beginn der Veranstaltung über das Thema Digitalisierung und stellten die vielfältigen Aktivtäten ihrer Einrichtung vor. Die Keynote hielt im Anschluss Sabine Köszegi, Vorsitzende des Fachbeirats für Ethik der Künstlichen Intelligenz der UNESCO Kommission Österreich. Im Zuge der Präsentation der Deklaration kamen auch Martin Krickl (Museumsexperte aus Lilienfeld), Barbara Stark (Musikschulwesen Horn), Leona Fichtinger (Musikerin und Sängerin aus Magersdorf), Norbert Hauer (Volkskultur NÖ und Volksmusikant), Jimmy Schlager (Autor, Musiker und Entertainer) und Cäcilia Kaltenböck (Erwachsenenbildnerin aus Hollabrunn) zu Wort. Für die künstlerische Gestaltung sorgten „Vitus Drums“ (Vitus Pirchner, Martin Wagner, Alexander Kühmayer und Rafael Herget) sowie der Pantomime Gerhard Hönigl. Abschließend fasste Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, zusammen: „Diese Deklaration ist kein Papier für die Rundablage, sondern ein Papier des Lebens. Hier sind Herz und Seele drin.“ Dieses Dokument werde die regionale Kulturarbeit in Niederösterreich lange begleiten, zeigte er sich überzeugt: „Es ist ein Leitfaden und ein Ankerpunkt. Denn das Mensch sein kann durch die KI nie ersetzt werden.“
Die „Deklaration zur Bedeutung der Regionalkultur im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ der Kultur.Region.Niederösterreich ist das Ergebnis von rund 4.000 Gesprächsrunden zum Thema „Verlässlich echt. Regionalkultur im Zeitalter der KI“, die 2024 im Rahmen von 20 Kulturgipfeln in den niederösterreichischen Bezirken geführt wurden. Sie bündelt Begriffe und Werte aus rund 1.500 persönlichen Notizen von Akteurinnen und Akteuren der Regionalkultur und behandelt drei Themenfelder: Zusammenhalt in der Gemeinschaft, Identität der Region sowie verlässlich echte Begegnungen. Die Deklaration beinhaltet darüber hinaus Statements namhafter Expertinnen und Experten, die sich eingehend mit Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen und eröffnet damit auch einen Diskurs über KI als sinnvolle Unterstützung in der modernen Arbeitswelt und wie Regionalkultur weiterhin einen Beitrag leisten kann und muss, um eine Welt realer Erfahrungen und Erkenntnisse zu ermöglichen.
Quelle: Land Niederösterreich