Wien: Czernohorszky - Müllaufkommen in der Wiener Kläranlage um 335 Tonnen reduziert

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 03, 2023

Foto: Christian Houdek

Erfolgreiche Wiener Kläranlagen-Kampagne „Spül keinen Müll“ startet zweite Welle

„Unsere Initiative gegen falsch im WC oder Kanal entsorgten Müll zeigt erste Erfolge“, zieht Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky eine positive Zwischenbilanz. Seit dem Start der Informations-Offensive „Spül keinen Müll“ Mitte 2022 sank die Menge an „Rechengut“ in der Wiener Kläranlage um rund 335 Tonnen. Das heißt bei der Kläranlage kommt um rund 5 Prozent weniger Müll wie Feuchttücher, Tampons oder Zigarettenstummeln an als im Jahr zuvor. „Ein sehr erfreuliches Ergebnis“, so Czernohorszky, „wir wollen aber noch mehr Bewusstsein bei den Wiener*innen für die richtige Müllentsorgung schaffen. Daher starten wir ab sofort mit einer zweiten Welle der Kampagne ,Spül keinen Müll‘.“

Zwtl.: Richtige Müllentsorgung schont Umwelt & Klima

Weniger Müll im Abwasser bedeutet nicht nur weniger Arbeit für die Mitarbeiter*innen in der Kläranlage, die richtige Müllentsorgung schont auch Umwelt und Klima. Rund 60 Lkw-Fahrten – das Rechengut muss in Containern zur thermischen Verwertung gebracht werden – konnte die ebswien seit Mitte 2022 einsparen. Auch der Entsorgungsaufwand für den durchnässten Müll, der nur schlecht brennt, konnte verringert werden. Klimastadtrat Czernohorszky: „Wir haben in Wien ein extrem gut ausgebautes Angebot für die richtige Müllentsorgung. Kanal und Klo müssen nicht als Mistkübel verwendet werden. Wir alle können hier einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Meine Bitte an jede Wienerin und jeden Wiener lautet: Spül keinen Müll!“

Zwtl.: Informations-Offensive kommt gut an

„Ich bin sehr froh, dass sich unsere Initiative ,Spül keinen Müll‘ bisher so gut bewährt hat“, erklärt ebswien-Generaldirektor Christian Gantner: „Wir sind damit einem sehr deutlichen Wunsch der Wiener Bevölkerung nach mehr Information zur richtigen Müllentsorgung nachgekommen. Unsere Kampagne hat nicht nur einen mengenmäßig messbaren Erfolg vorzuweisen, sie ist bei den Wiener*innen auch sehr gut angekommen, was die begleitende Werbewirksamkeits-Messung bestätigt.“ Mit der zweiten Welle der Kampagne soll der erreichte Effekt weiter verstärkt werden. Denn, so der ebswien-Chef, nach wie vor filtert die zweistufige Rechenanlage der Wiener Kläranlage täglich mehr als 17 Tonnen an Feststoffen aus dem Abwasser der Wiener*innen. Gantner: „Diese 17 Tonnen bestehen natürlich nicht nur aus falsch entsorgtem Müll. Trotzdem finden wir auch jetzt noch große Mengen an Feuchttüchern, Essensresten, Monatshygieneartikeln oder Zigarettenstummeln in unserem Rechengut. Daher setzen wir unsere Kampagne fort. Ich bin überzeugt davon, dass die Wiener*innen auch ihr Verhalten ändern, wenn sie die nötigen Informationen haben. “

Zwtl.: Die Stuhl-Gang geht ins Kino

Die zweite Welle der Kampagne „Spül keinen Müll“ setzt auf Bewährtes und Neues: Die Website spuelkeinenmuell.at klärt über die Konsequenzen von „Fehlwürfen“ ins Klo auf und nennt die richtigen Entsorgungs­wege für alle Müll-Arten. Bei einem „Spülchen“ können die User*innen ihr Wissen darüber, was ins Klo darf und was nicht, und gleichzeitig ihre Fingerfertigkeit testen. Ein Song, dargeboten von der „Stuhl-Gang“ (bestehend aus fünf animierten Charakteren namens Flo the Klo, Lilly Lulu, Howie Haufen, Betty Besen und Rolli Rolle), behandelt das Thema auf einfach zugängliche Art und Weise. Er kommt in Hörfunk und Social Media zum Einsatz. Die Mitglieder der Stuhl-Gang sind zudem auf Infoscreens und auf Instagram aktiv. Zusätzlich geht die Stuhl-Gang in der zweiten Kampagnen-Welle auch ins Kino und wird im TV präsent sein.

Zwtl.: Sauberes Abwasser, sauberer Strom

Seit 1980 reinigt die in Simmering gelegene zentrale Kläranlage der Stadt das Abwasser der Wienerinnen und Wiener, mehr als 6.000 Liter Abwasser gelangen pro Sekunde in die Anlage. In 20 Stunden durchläuft das Abwasser nach einer mechanischen Reinigungsstufe zwei biologische Reinigungsstufen, in denen sich die rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien die Natur zum Vorbild nehmen. Rund 20.000 Kilogramm an Feststoffen und mehr als 100.000 Kilogramm an gelösten Schmutzstoffen werden dem Abwasser Tag für Tag entzogen. Über den Donaukanal fließt das gereinigte Abwasser in die Donau, ohne deren Wasserqualität zu beeinträchtigen. Die ebswien klärt also alles und sorgt dafür, dass die Donau blau bleibt. Und das zur Gänze mit Ökostrom aus eigener Erzeugung, Wiens Kläranlage ist also auch ein echtes „Öko-Kraftwerk“. Gut für die Umwelt, gut fürs Klima.

Mehr zur Informations-Kampagne „Spül keinen Müll“ unter: www.spuelkeinenmuell.at

Informationen zur Wiener Kläranlage unter: www.ebswien.at

Quelle: Stadt Wien

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