Kärnten: Coronavirus - Ärger wegen realitätsferner Bundes-Strafbescheide

vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 26, 2020

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

Nach 300 Euro- Strafe für junges Kärntner Paar fordert LH Kaiser Bundesregierung auf, für „der Lebensrealität entsprechende, nachvollziehbare gesetzliche Regelungen zu sorgen“ - Bis dahin sollen Strafbescheide ausgesetzt werden

Klagenfurt (LPD). Auf völliges Unverständnis stößt eine vom Bund getroffene gesetzliche Bestimmung, wonach in Lebensgemeinschaft befindliche Paare, bei denen ein Partner oder eine Partnerin mit dem Coronavirus infiziert ist, mit einer Geldstrafe bedacht werden, wenn der/die gesunde Partner/Partnerin weiterhin im gemeinsamen Haushalt bleibt. So ist es einem Bericht des ORF-Kärnten zufolge einem jungen Kärntner Paar ergangen (https://kaernten.orf.at/stories/3082344/)

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser haben diese Bestimmungen des Bundes zum Handeln veranlasst: „Ich erwarte mir, dass die Bundesregierung die jetzt publik gewordene realitätsferne Regelung rasch beseitigt!“ Bis es soweit ist, sollten derartige Strafbescheide, die die Bezirkshauptmannschaften im Zuge der mittelbaren Bundesverwaltung als direkt der Bundesregierung untergeordnete Behörde erlässt, ausgesetzt werden. Kaiser werde die notwendigen Änderungen auch schriftlich und im Zuge der nächsten Videokonferenz am 4. Jänner bei der Bundesregierung urgieren.

„Das Land Kärnten hat hier keinerlei Handhabe, die Verantwortung dafür liegt einzig und allein beim Bund, der jetzt gefordert ist“, macht der Landeshauptmann deutlich. Er gehe davon aus, dass in diesem Zusammenhang bisher verhängte Strafen nicht rechtsgültig werden.

Es sei bedauerlich, dass mit solchen jenseitigen Strafbestimmungen das Vertrauen der Bevölkerung für notwendige Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie gefährdet werde. „Es reicht nicht, Regelungen und Bestimmung auf einem Reißbrett im stillen Kämmerlein zu entwerfen. Eine verantwortungsvolle, bevölkerungsnahe Politik setzt diese Regelungen auch in Einklang mit der Lebensrealität der Menschen“, so Kaiser abschließend.

Quelle: Land Kärnten

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