vonOTS
MAI 11, 2022
Gemeinsam mit Wissenschaftsministerium und Bundesimmobiliengesellschaft eröffnet die ÖAW ihren neuen Campus - pünktlich zum 175-jährigen Gründungsjubiläum.
Wien (OTS) - Mit dem Campus Akademie verwandelt sich das Viertel rund um die Alte Wiener Universität in ein modernes Zentrum des Wissens. Ab sofort zieht sich eine neue Forschungsmeile vom Hauptgebäude der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) über Sonnenfelsgasse und Bäckerstraße bis zur ehemaligen Postsparkasse. Rechtzeitig zum Jubiläum der ÖAW wurde am 11. Mai dieser neue Ort der Wissenschaft und der Begegnung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit feierlich eröffnet.
1.200 Arbeitsplätze für die Grundlagenforschung
Vorangegangen war dem ab Jänner 2020 eine umfassende Sanierung und Modernisierung der bis in das 17. Jahrhundert zurück reichenden Gebäudeteile der „Alten Universität“ durch die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und unter der Planung von Riepl Kaufmann Bammer Architektur. Dafür stellte das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung insgesamt 34,5 Millionen Euro bereit.
Pünktlich zur 175-Jahr-Feier der ÖAW erstrahlt das in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt denkmalschutzgerecht sanierte Areal zwischen Dr. Ignaz Seipel-Platz und Bäckerstraße in frischem Glanz. Gemeinsam mit der ehemaligen Wiener Postsparkasse am Georg-Coch-Platz, in der die ÖAW der größte Mieter ist, umfasst der neue Campus Akademie somit rund 30.000 Quadratmeter und insgesamt etwa 1.200 Arbeitsplätze für die Grundlagenforschung im Zentrum Wiens.
Leuchtturm der Wissenschaft im Zentrum Wiens
„Mit dem Campus Akademie holen wir einen der traditionsreichsten Wissensräume Wiens ins 21. Jahrhundert. Seit 1385, als hier mit dem Collegium Ducale der Grundstein für die Wiener Universität gelegt wurde, hat man an diesem Ort Wissenschaft betrieben. An diese lange Tradition knüpfen wir an“, so Anton Zeilinger, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. „Heute eröffnen wir einen Campus im Herzen der Stadt, der ein pulsierendes Wissenszentrum für die Grundlagenforschung und für die Öffentlichkeit sein wird. Durch den interdisziplinären Ansatz des Campus decken die hier angesiedelten Institute alle Bereiche der Forschung ab – von der Kunst bis hin zur Artificial Intelligence. Dadurch werden sich völlig neue Verbindungen zwischen den Natur-, Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften ergeben“, ist Zeilinger überzeugt.
„Der Campus Akademie, den wir für die Österreichische Akademie der Wissenschaften revitalisiert haben, befindet sich mitten in der Wiener Innenstadt. Aus einem heterogenen, über Jahrhunderte gewachsenen Gebäudekomplex, hat die BIG ein durchdachtes, einzigartiges Ensemble mit Campus-Charakter entwickelt. Ein absolutes Highlight ist der großzügige Arkadenhof mit mediterranem Flair, der vor der Sanierung vernachlässigt und unzugänglich war. Jetzt wird er zu einem Teil der Stadt und ist für alle geöffnet“, sagt Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft und ergänzt: „Gebäude zu gestalten, in denen Wissenschaft und Forschung zuhause sind und die gleichzeitig zu öffentlichen Orten werden, ist die besondere Expertise der BIG. Mit dem Campus Akademie sind inspirierende Räume für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der ÖAW entstanden. Vervollständigt wird der Campus durch den historischen Otto-Wagner-Bau am Georg-Coch-Platz, in den weitere Institute der ÖAW und andere Universitäts- und Forschungsinstitute einziehen."
Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung: „Die Wissenschaft hat ein neues Zuhause bekommen. Seit Jahrhunderten wird hier gelehrt und geforscht, nun steht den besten Köpfen des Landes ein Ort zur Verfügung, der ihre exzellente Arbeit noch fördern wird. Der neue Campus Akademie ist ein Leuchtturm der Wissenschaft im Zentrum Wiens. Die Öffnung der ehrwürdigen Institution für alle Menschen ist zudem ein eindrückliches Zeichen im Kampf für die Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie.“
Von Archäologie über Digital Humanities bis Teilchenphysik
Die vom Seipel-Platz bis zum Coch-Platz reichende Forschungsmeile wird einem großen Teil der ÖAW-Institute aus den Geistes- und Sozialwissenschaften als auch aus den Naturwissenschaften eine neue Heimat bieten. So bekommen zum Beispiel das Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, das Institut für Stadt- und Regionalforschung und das Institut für Technikfolgen-Abschätzung mit der Bäckerstraße 13 eine neue Adresse.
Das Institut für Schallforschung, das Institut für Hochenergiephysik und das Österreichische Archäologische Institut werden sich zukünftig in der ehemaligen Postsparkasse befinden. Letzteres Institut zeigt beispielhaft die erfolgreiche Verknüpfung verschiedenster Disziplinen, wie sie am Campus gelebt werden wird. Am Österreichischen Archäologischen Institut werden bei Ausgrabungen und Analysen modernste chemische und physikalische mit geisteswissenschaftlichen Methoden kombiniert.
Offen für alle
Doch nicht nur die Forschung, auch die Öffentlichkeit profitiert vom Campus Akademie. Ein Prunkstück des Areals ist die frühere Bibliothek der Alten Universität mit ihrem 240 Quadratmeter großen barocken Deckenfresko von Anton Hertzog. Hier finden auf 350 Quadratmetern mit einer imposanten Galerie die tausenden Bücher der Bibliothek der ÖAW ihr Zuhause – für Wissenschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen und barrierefrei zugänglich.
Die Öffnung der Wissenschaft hin zur Gesellschaft findet auch architektonischen Widerhall, etwa im Innenhof des Campus-Bauwerks in der Bäckerstraße: Über das verglaste Entrée erreicht man den einst vermauerten und nun wieder freigelegten Arkadengang zur Bibliothek. Auch der Innenhof des 1630 errichteten Gebäudeensembles ist wieder zugänglich: vor der Sanierung eine – auf Wienerisch – „G'stettn“, eröffnet sich den Besucherinnen und Besuchern nun eine Grünzone als Oase der Ruhe und des Nachdenkens.
Zwei Veranstaltungsräume im Erdgeschoß bieten zusammen mit den Sälen im Hauptgebäude der Akademie zudem die Möglichkeit für vielfältige Veranstaltungsformate und den unmittelbaren Austausch mit an Wissenschaft und Forschung interessierten Menschen, zu erleben zum Beispiel bei der Langen Nacht der Forschung am 20. Mai. Wissenschaft wird somit an diesem Ort erfahrbar und der Campus Akademie zu einem Campus der Neugierde.
Weitere Informationen
Weitere Pressefotos, ein virtueller Rundgang durch den Campus Akademie und vieles mehr sind auf der Website der ÖAW unter oeaw.ac.at/pr zu finden.
Quelle: OTS