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DEZEMBER 01, 2023
Stuttgart (ots) -
Mehrere Wochen waren die Fahnder des Kompetenzzentrums Bootskriminalität (KBK) der Wasserschutzpolizeistation Konstanz im Oktober 2023 erneut im europäischen Ausland unterwegs, um ihre gesammelte Expertise dort zu nutzen und weiterzugeben. Ihr Haupteinsatzort bei den in Deutschland vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) organisierten europäischen Fahndungstagen war in diesem Jahr Bulgarien, wo sich ein multinationales Spezialistenteam unter deutsch-niederländischer Federführung zusammen mit bulgarischen Beamtinnen und Beamten der Grenzpolizei auf die Suche nach gestohlenen Sportbooten, Außenbordmotoren und Bootstrailern machte. Die landesweit an sieben verschiedenen Örtlichkeiten auf der Donau, am Schwarzen Meer und an den EU-Außengrenzen zu Serbien und Rumänien durchgeführten Kontrollen waren erfolgreich.
Bei dem europaweiten Großeinsatz waren 25 Nationen beteiligt. Über 400 Beamtinnen und Beamte waren an der von FRONTEX koordinierten Aktion unter dem Namen JAD Mobile 6 im Einsatz, darunter auch multinationale Teams aus Fahrzeug- und Dokumentenexperten und -expertinnen.
Die Ergebnisse der letzten Wochen und Monate sprechen für sich: Es konnten insgesamt 16 gestohlene Sportboote, 32 entwendete Außenbordmotoren, über 500 gestohlene Fahrzeuge, fast 2.000 entwendete Fahrzeugteile und rund 250 gefälschte Dokumente sicher- beziehungsweise festgestellt werden.
Ein besonderer Ermittlungserfolg des KBK war die Beschlagnahme eines Festrumpfschlauchbootes (RIB) mit 225 PS-Außenbordmotor im Wert von knapp 80.000 Euro an der bulgarischen Schwarzmeerküste. Das Boot war im Sommer 2022 in Frankreich gestohlen und mit neuer Identität und professionell gefälschten Seriennummern in Bulgarien registriert worden.
Insgesamt kontrollierten die Fahnder und Fahnderinnen 550 Sportboote, Innen- und Außenbordmotoren und Sportboottrailer. Die Aufarbeitung der Einsätze und Ermittlungen wird die bulgarischen Behörden noch längere Zeit beschäftigen. Im europäischen Sicherheitsverbund, sind sie aber nicht auf sich alleine gestellt, sondern werden dabei von den Beamten und Beamtinnen des Polizeipräsidium Einsatz und des LKA BW und dem Stolen Boat Team der Niederlande unterstützt.
Hintergrundinformationen:
Bei den thematisierten gemeinsamen Fahndungstagen (Joint Action Days Mobile, kurz JAD Mobile) liegt der Fokus auf der Bekämpfung grenzüberschreitender Kfz-Kriminalität, Menschenhandel, Schleusung und Dokumentenfälschung. Während der Aktionstage werden Anfragen aller teilnehmenden Staaten in Echtzeit von Spezialisten aus den teilnehmenden Staaten mit Unterstützung von INTERPOL und EUROPOL zentral von Warschau aus, wo sich das FRONTEX Hauptquartier befindet, rund um die Uhr bearbeitet.
Diese Einsatzmaßnahmen werden im Rahmen der EMPACT-Sicherheitsinitiative der EU-Kommission durchgeführt. Es geht hier konkret um die grenzüberschreitende Bekämpfung schwerer und organisierter Kriminalität, welche die EU und ihre Bürger besonders bedroht und hierzu werden europaweit konkrete Fokusbereiche identifiziert, sogenannte Prioritäten. Die organisierte Eigentumskriminalität ist eine der Prioritäten, für die das Landeskriminalamt Baden-Württemberg in Deutschland in Absprache mit dem Bundeskriminalamt die nationale Federführung innehat und die Koordinierung übernimmt.
Das Kompetenzzentrum Bootskriminalität Baden-Württemberg (KBK) bei der Wasserschutzpolizeistation Konstanz, das dem Polizeipräsidium Einsatz angegliedert ist, nahm im Jahre 2001 seine Arbeit auf und koordiniert im Auftrag des Landeskriminalamts Baden-Württemberg in Deutschland die Fahndungsmaßnahmen unter anderem nach gestohlenen Sportbooten, Außenbordmotoren und Sportboottrailern. Die Arbeit der Fahnder ist europaweit ausgerichtet und insbesondere mit der Europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX und EUROPOL sehr eng verknüpft. Das Ziel der hoch spezialisierten Einheit aus Konstanz ist die Bekämpfung der nationalen und internationalen Bootskriminalität.
Quelle: Original-Content von: Landeskriminalamt Baden-Württemberg, übermittelt durch news aktuell