vonOTS
MÄRZ 06, 2023
Wie Cyberangriffe tatsächlich ablaufen, will das Hasso-Plattner-Institut (HPI) jungen Studierenden in technischen Studiengängen des gesamten deutschsprachigen Raums spielerisch vermitteln. Dazu hat das HPI am Freitag, 3. März, einen Cybersecurity-Wettbewerb gestartet. Er läuft bis zum 26. März auf der IT-Lernplattform openHPI unter dem Titel "Potsdam Cyber Games 2023". Wer sich unter https://potsdam-cyber-games.de/ anmeldet, kann spielerisch in die Welt einer fiktiven Universität eintauchen und in mehr als 30 Einzelaufgaben die Herausforderungen meistern lernen, die sowohl beim Angreifen als auch beim Schützen von IT-Systemen entstehen. Für die 30 Bestplatzierten wird vom 21. bis 23. April im Umfeld der Potsdamer Konferenz für Nationale CyberSicherheit ein spezielles Cybersecurity-Wochenende gestaltet.
"Wir möchten zeigen, wie spannend es ist, sich bei uns im Masterstudiengang zu Cybersecurity-Expertinnen oder -Experten ausbilden zu lassen", sagt Felix Auringer. Er gehört zu dem achtköpfigen Studierenden-Team des HPI, das die Potsdam Cyber Games ausrichtet. Der Sicherheits-Wettbewerb hat aber noch einen anderen Hintergrund, so Professor Christian Dörr, Leiter des HPI-Fachgebiets "Cybersecurity - Enterprise Security": "Unsere simulierte Universität steht für eine Organisation in der vieles in Bezug auf die IT-Sicherheit schief gegangen ist. Durch den Wettbewerb möchten wir interessierten jungen Leuten spielerisch vermitteln, wie Angreifer versuchen, Sicherheitslücken aufzuspüren und auszunutzen, und wie man sich schützen kann".
"Wir wollen mit dem Wettbewerb für das Thema Cybersicherheit sensibilisieren und begeistern, denn Cybersicherheit ist eine Grundvoraussetzung für jedes IT-System und betrifft damit jeden Aspekt unserer Gesellschaft." Gesucht würden diejenigen, "die lernen und mitgestalten wollen, um die Welt ein bisschen sicherer zu machen", so der Informatiker. "Ziel ist, dass jeder etwas lernt und Spaß dabei hat. Viele der Sicherheitslücken lassen sich auch ohne Vorerfahrung finden, trotzdem sehen wir diese Art von Lücken immer wieder in der Praxis. Auch deswegen ist Cyberkriminalität ein großes Problem. Spätere Challenges werden zunehmend schwieriger, so dass auch Fortgeschrittene und Expertinnen und Experten Herausforderungen finden.". Wie man sich gegen Cyberkriminalität schützen kann, davon sollen die Teilnehmenden bei dem spielerischen Wettbewerb im Format "Capture The Flag" (CTF) einen Eindruck bekommen.
Gesammelt werden Flaggen, deren Anzahl und Art die Punkte für die Gesamtplatzierung ergeben. Wer noch nicht so viel Erfahrung besitzt, kann in einfache Aufgaben hineinschnuppern. Für Fortgeschrittene gibt es aber auch einige komplexere Probleme.
Seit 2019 bietet das HPI speziell einen Masterstudiengang im Bereich Cybersicherheit an. Der "Master of Science: Cybersecurity" legt den Schwerpunkt auf die Erforschung und Entwicklung von Sicherheitstechniken, -methoden und -strategien, um eine sichere Datenverarbeitung und den sicheren Betrieb komplexer IT-Infrastrukturen zu gewährleisten. Da die IT-Sicherheit zu den drängendsten Fragen der Digitalisierung zählt, werden Cybersicherheits-Expertinnen und -Experten in vielen Tätigkeitsbereichen und branchenübergreifend gesucht.
Hintergrund zur Bildungsplattform openHPI
Seine interaktiven Kursangebote hat das Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den europäischen Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet - auf der Internet-Plattform https://open.hpi.de. Diese bietet seitdem einen Gratis-Zugang zu aktuellem Hochschulwissen aus den sich schnell verändernden Gebieten der Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht bislang hauptsächlich auf Deutsch und Englisch. Im Herbst 2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten. Mittlerweile wurden auf openHPI fast 1,2 Millionen Kurseinschreibungen registriert. Rund 322.000 Personen aus 180 Ländern gehören derzeit auf der Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders erfolgreiche Teilnehmer an seinen "Massive Open Online Courses", kurz MOOCs genannt, stellte das Institut bisher fast 131.000 Zertifikate aus. Das openHPI-Jahresprogramm umfasst zahlreiche Angebote für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit angebotenen gut 100 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt werden - ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann zudem die openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen. Partnerplattformen, die mit derselben Lerntechnologie arbeiten, sind neben openSAP und OpenWHO zum Beispiel auch KI-Campus, eGov-Campus und Kommunalcampus.
Quelle: OTS