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AUGUST 16, 2022
München (ots) - Am Montag (15. August) wurde der Bundespolizei ein 27-jähriger Ladendieb gemeldet, der am Hauptbahnhof versuchte Lebensmittel zu entwenden. Seine Begründung: In Deutschland ist alles umsonst. Doch das blieb nicht der einzige Kontakt an diesem Tag.
Gegen 09:25 Uhr am Feiertag Maria Himmelfahrt versuchte ein 27-jähriger Somalier in einem Einkaufsgeschäft im Zwischengeschoss des Münchner Hauptbahnhof Lebensmittel (Mineralwasser, Limonade, Wraps, Fleischbrötchen, Energydrink , Spinattaschen - Gesamtwert: 28,38 EUR) zu entwenden. Einem Mitarbeiter fiel dies und das Nichtbezahlen eines noch vor Ort getrunkenen Kaffees auf. Als er den Ostafrikaner, dessen Ersteinreise ins Bundesgebiet im Juli 2013 erfolgte, aufhielt, antwortete dieser, dass er das immer so macht und für ihn alles kostenlos sei. Der Mitarbeiter verständigte die Bundespolizei, was für den Dieb umsonst war. Nicht einmal eine Stunde nach der Entlassung aus dem Polizeigewahrsam, als alle polizeilichen Maßnahmen abgearbeitet waren, entwendet er in einem anderen Einkaufsladen im Zwischengeschoss weitere Lebensmittel. Diesmal Sushi, Bio Garnelen, Wraps und Limonade - Gesamtwert hier: 26,43 EUR. Bei einer erneuten Anzeigenabarbeitung fielen den Beamten 31 Fahrpreisnacherhebungen in die Hände, die der Somalier im Gepäck mit sich geführt hatte. 23 davon (seit dem 31. Juli 2022) ausgestellt durch die Deutsche Bahn und 8 weitere durch andere Eisenbahnverkehrsunternehmen. Es handelte sich um Fahrten durch ganz Deutschland. Weitere Ermittlungen ergaben zudem sechs weitere Fahrten ab dem 16. Mai. Schadenssumme aller Fahrten: 3.710,90 EUR. Bezahlt wurde bislang nichts. Auf jeder der Fahrpreisnacherhebungen war zudem eine Adresse in Kassel eingetragen, an der der 27-Jährige längst nicht mehr wohnte, womit er den Tatbestand des Betruges verwirklichte. Die aktuellste Fahrpreisnacherhebung war vom Tattag 15. August 2022. Da war er von Hamburg in die bayerische Landeshauptstadt gefahren, ohne die, für die Zugfahrt erforderlichen 145 EUR zu entrichten. Erneut äußerte er, diesmal gegenüber den Beamten, dass er die Nummer 1 sei und das für ihn in Deutschland alles kostenlos sei - auch Zugfahrten. Weitere Angaben zur Sache wollte er nicht machen. Der bereits mehrfach polizeilich auffällig gewordene Somalier erweckte, u.a. durch dauerhaftes Lachen, den Eindruck, dass er die Maßnahmen der Bundespolizei nicht ernst nimmt. Alkohol- oder drogentypische Ausfallerscheinungen wies er nicht auf. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I wurde eine "für ihn, wie alle anderen kostenfreie" Haftrichtervorführung für den heutigen Tag angeordnet. Die Fahrt zur Haftanstalt war für ihn ebenso kostenfrei, wie Kost und Logis in der Haftanstalt.
Quelle: Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell