1224 / 2024: 800 Jahre Minoritenkirche in Wien

vonOTS
SEPTEMBER 02, 2024

Foto: Priesterbruderschaft St. Pius X. Österreich

Foto: Priesterbruderschaft St. Pius X. Österreich

Foto: Priesterbruderschaft St. Pius X. Österreich

Im September 2024 feiert die Wiener Minoritenkirche ihr 800-Jahr-Jubiläum. Im Zuge der Feierlichkeiten werden mehrere Festakte in der Wiener Innenstadt (1. Bezirk) stattfinden.


1010 Wien, September 2024: Der Distriktsobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Österreich, Pater Johannes Regele, freut sich über das Jubiläum der Kirche: „Es ist eine besondere Freude, dass wir seit drei Jahren an dieser bedeutenden wie historischen Kirche in der Wiener Innenstadt wirken dürfen. Somit hat die katholische Tradition im Mittelpunkt Wiens wieder eine Heimat gefunden.“ Bezugnehmend auf die Geschichte der Minoritenkriche ergänzt Pater Regele: „1224 sandte der heilige Franz von Assisi die ersten Minoriten-Fratres nach Österreich, damit wurde der Grundstein einer ersten Kirche gelegt.“


Die Minoritenkirche hat diesen bleibenden Bezug zum heiligen Franz von Assisi Jahre später weiter bekräftigt. Sie bleibt weiterhin die Italienische Nationalkirche Wiens, geprägt durch die die Italienische Kongregation, die dort seit genau 240 Jahren angesiedelt ist.


Feierlichkeiten rund um die 800-Jahr-Feier:

Geschichte der Minoritenkirche:

Die Fratres minores (Minoriten) wurden 1224 von Leopold VI. nach Wien berufen und errichteten einen kleinen Konvent und eine 1251 durch Bischof Berthold von Passau geweihte Kapelle. Nach den Bränden von 1262 und 1276 legte König Ottokar den Grundstein zu einer neuen Kirche, die ebenfalls zu Ehren des heiligen Kreuzes geweiht wurde. Die alte Kreuzkapelle blieb neben der Kirche bestehen, wurde 1296 vergrößert und nun der heiligen Katharina geweiht. 1316-1328 wurde der Ludwigschor erbaut. Im Zuge des Neubaus von Kirche und Kloster (1340-1400; mit finanzieller Unterstützung Herzog Rudolfs IV.) entstand um 1350 das Hauptportal. 1529 wurde der Turmhelm zerstört. 1596-1620 war die Kirche ein protestantisches Gotteshaus, doch lasen die Minoriten, um ihren Anspruch nicht aufzugeben, in Räumen des Klosters weiterhin die Messe (gewissermaßen das erste "ökumenische Kirchengebäude" Wiens). 1623 wurde der Turm restauriert, während der zweiten Türkenbelagerung 1683 verlor er neuerlich seinen Helm, worauf ihn 1685 Bruder Adrian mit einer "Mütze", einem Notdach, versah.

Kaiser Josef II. schenkte 1784 die Minoritenkirche der seit 1625 in Wien bestehenden italienischen Kongregation (Congregazione Italiana), damit die katholische Gemeinde der Italiener in Wien ein spirituelles Zuhause hat, und erteilte der Kongregation damit den Auftrag, für die Kirche Sorge zu tragen.

Im Jahr 2022 hat die italienische Kongregation die Kirche in der Wiener Innenstadt an die Priesterbruderschaft St. Pius X. übergeben. Die Minoritenkirche ist nun das Zentrum für das Apostolat in der österreichischen Hauptstadt und weiters auch das Zentrum für größere und wichtigere liturgische Feiern der Priesterbruderschaft.

Die Minoritenkirche beherbergt viele wertvolle Kunstwerke, berühmt ist der Seitenaltar mit dem Letzten Abendmahl des römischen Künstlers Giacomo Raffaelli (eine 20 Tonnen schwere Mosaiknachbildung des Letzten Abendmahls vonm Leonardo da Vinci), die gotische Familienmadonna von 1345 oder die großen Ölgemälde von Daniel Gran und Martino Altomonte.

Gottesdienste in der Minoritenkirche:

Die traditionellen Hl. Messen in der Minoritenkirche werden am Sonntag um 8:30 Uhr, 11:00 (traditionelle Messe auf Italienisch) und 18:00 gefeiert. Während der Woche werden die Hl. Messen um 8 Uhr und 18 Uhr gefeiert.


Quelle: OTS

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