10-Jahres-Vergleich: Um die Hälfte mehr EU-Staatsbürger in Salzburg

vonRedaktion International
JÄNNER 14, 2025

Foto: Land Salzburg/Grafik

Mehr als 60.000 Personen mit fremdem EU-Pass im Bundesland / Spitzenreiter sind Deutsche / Beliebtester Bezirk ist die Stadt

(LK) 27 Mitgliedstaaten, rund 450 Millionen Einwohner und eine gemeinsame Währung. Seit 1995 ist Österreich Mitglied der Europäischen Union. Salzburg profitierte vom Beitritt nicht nur wirtschaftlich, das Bundesland wurde auch eine neue Heimat für mehr als 60.000 EU-Staatsbürger. In den vergangenen zehn Jahren hat die Zahl der „fremden“ Salzburger mit EU-Pass laut Zahlen der Landesstatistik zwischen Abtenau und Zell am See um mehr als die Hälfte zugelegt. Am 1. Jänner 2015 waren es 38.705 Personen, zehn Jahre später waren es 60.800.

Deutlich "europäischer" ist Salzburg in den vergangenen Jahren geworden, wenn man die EU-Bürger mit nicht österreichischem Pass betrachtet. Die mit Abstand größte Gruppe im Land sind die Deutschen.

Zum Jahreswechsel 2023/2024 zählte Salzburg nach Informationen der Landesstatistik exakt 571.479 Einwohnerinnen und Einwohner. Fast 80 Prozent davon haben eine österreichische Staatsbürgerschaft. Menschen mit einem anderen EU-Pass als dem österreichischen haben rund 10,6 Prozent der Bevölkerung ausgemacht und somit mehr als sogenannte Drittstaatsangehörige wie Personen aus der Türkei, Serbien oder der Ukraine. Ihre Gruppe war mit 9,7 Prozent um rund einen Prozentpunkt geringer vertreten.

Haslauer: „Salzburg wurde neue Heimat.“

Mehr als 60.000 Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus anderen EU-Ländern als Österreich leben heute in Salzburg. „Unser Bundesland ist für Zehntausende zur neuen Heimat geworden. Sie haben hier ihre Familie gegründet und sind engagiert bei Vereinen, in der Volkskultur oder bei der Feuerwehr. Und die Menschen mit EU-Pass sind auch wichtig für den Wirtschaftsstandort. Vor allem im Tourismus arbeiten viele Menschen aus Ungarn, Kroatien oder auch Rumänien“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

„Bezirkskaiser“ Stadt Salzburg

Rund 36 Prozent aller Menschen mit „fremdem“ EU-Pass haben am 1. Jänner 2024 in der Landeshauptstadt gelebt. „Spitzenreiter waren hier, so wie in jedem anderen Bezirk Personen aus Deutschland. Auf Platz zwei lagen rumänische Staatsbürger. Fast 50 Prozent aller in Salzburg lebenden Menschen aus dem südosteuropäischen Land sind in der Stadt beheimatet. Landesweit die zweitgrößte Gruppe sind Ungarn“, informiert der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp.

Alle Bezirkszahlen im Überblick

Hallein und Saalfelden fast gleichauf

Nach der Landeshauptstadt sind der Tennengauer Bezirkshauptort Hallein sowie die Pinzgauer Stadt Saalfelden die kommunalen EU-Hotspots im Bundesland. „In der Salinenstadt haben vor etwa mehr als einem Jahr 2.013 Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus anderen EU-Ländern als Österreich gelebt, in Saalfelden waren es mit 2.008 nur um fünf weniger. Übrigens haben am 1. Jänner 2024 in jeder der 119 Gemeinden im Bundesland Bürger aus 26 EU-Ländern gewohnt – Österreich als 27. Land wird nicht mitgezählt. Am wenigsten waren es im Thomatal mit elf, Zederhaus mit sieben und in Göriach mit vier“, sagt Stefan Senn von der Landesstatistik. Die Gemeinden mit den meisten EU-Ausländern auf Bezirksebene:

Kaprun kommunaler EU-Hotspot

Auf Gemeindeebene waren am 1. Jänner 2024, gemessen an der Einwohnerzahl, die meisten nichtösterreichischen EU-Bürger in Kaprun zu Hause. Diese Menschen mit einem EU-Pass machten dort 20,6 Prozent aus. Platz zwei belegt Bad Gastein, dort hatten 19,9 Prozent der Einwohner eine andere EU-Staatsbürgerschaft als die österreichische. In Tweng waren es 16,4 Prozent, in Fuschl 15,5 Prozent, in der Landeshauptstadt 14,1 Prozent und in Golling 11,9 Prozent.

Deutschland vor Ungarn und Kroatien

Mit Stand 1. Jänner 2024 haben 60.800 Personen mit anderer EU-Staatsbürgerschaft in Salzburg gelebt. Rund 37 Prozent davon stammten aus Deutschland. „In fast allen der Bezirke lebte zumindest eine Person eines jeden EU-Landes. Es gab nur fünf Ausnahmen: Im Lungau gab es keine Esten, Malteser und Zyprioten. Im Pinzgau gab es keinen Bewohner mit zypriotischen Pass, im Pongau keinen mit einem Reisedokument aus Malta“, sagt Gernot Filipp. Alle EU-Bürger in Salzburg (Stichtag 1. Jänner 2024) im Überblick:

Quelle: Land Salzburg

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