vonRedaktion International
NOVEMBER 05, 2024
Studie analysiert mögliche neue Trinkwasserquellen / Klimawandel-Anpassung und künftige Entwicklung berücksichtigt
(LK) Lösungen anbieten bevor Probleme entstehen – Das ist, kurz zusammengefasst, das Ziel der aktuellen Studie „Wasserversorgung für den Pinzgauer Zentralraum“, die gestern Abend präsentiert wurde. Für die Gemeinden Zell am See, Maishofen und Saalfelden liegt nun eine umfassende Analyse der Grundwasserströme, der potenziellen Trinkwasserentnahmegebiete und der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit der Versorger in der Region vor.
Gemeinsam mit den Bürgermeistern von Zell am See, Saalfelden und Maishofen hat das Referat Wasserwirtschaft des Landes Salzburg eine Studie zur Wasserversorgung im Pinzgauer Zentralraum initiiert und durchgeführt. Die Analyse wurde mit einem langfristigen Blick in die Zukunft der Region gemacht und zeigt was an Reserven vorhanden ist, wo neue Brunnen und Quellen erschlossen werden könnten und wie die Versorger künftig noch enger zusammenarbeiten könnten. Von Beginn an eingebunden waren auch die zahlreichen Genossenschaften als wichtige Standbeine der Trinkwasserversorgung.
Schwaiger: „Handbuch für Wasserversorger.“
Für Landesrat Josef Schwaiger ist die langfristige Sicherstellung der Trinkwasserversorgung „eine Voraussetzung für eine positive Entwicklung der Pinzgauer Zentralraums, der touristisch, wirtschaftlich und als Siedlungsraum sehr bedeutend ist. Die aktuelle Studie zeigt nicht nur erstmals ein genaues Bild der vorhandenen Wasserreserven in der Region. Sie analysiert auch Stärken und Schwächen der Versorgungsanlagen. Für die Gemeinden und die Genossenschaften kann sie als eine Art Handbuch für die vorausschauende Planung der Wasserversorgung dienen, besonders vor dem Hintergrund des Klimawandels und seinen Auswirkungen“, so Schwaiger bei der Präsentation.
Rohrmoser: „Grundlage für langfristige Planung.“
Trinkwasser-Knappheit gibt es in Saalfelden keine. „Die aktuelle Studie ist für uns aber eine gute Analyse des Ist-Zustandes und zeigt wo wir gut aufgestellt sind und wo die Schwachstellen in der Versorgung liegen. So haben wir eine gute Grundlage für die langfristige Planung der Wasserversorgung. Denn was ist in 30 bis 40 Jahren? Sind die Quellen da auch noch so ergiebig und was wie wirkt sich der Klimawandel auf die Niederschläge aus? Wir sind derzeit dabei einen neuen Tiefbrunnen zu errichten, damit wir für den Süden Saalfeldens zusätzliches Wasser haben und uns mit den Genossenschaften, die auch einen wichtigen Teil der Trinkwasserversorgung übernehmen, gegenseitig unterstützen können“, so der Saalfeldner Bürgermeister Erich Rohrmoser.
Umfangreiche Analyse
Im Rahmen der Studie wurden die Organisationsstrukturen und Zukunftsszenarien der Trinkwasserversorgung analysiert und bewertet. Gleichzeitig erfolgten umfangreiche Messungen, die die komplexen unterirdischen Zusammenhänge zwischen den Grundwasserbegleitströmen der Saalach, der Urslau und der Leoganger Ache im Zusammenhang mit den Hangwässern des Einzugsgebietes untersuchten.
Empfehlungen für die Zukunft
Die Ergebnisse der Studie helfen dem gesamten Pinzgauer Zentralraum bei der Erkundung zusätzlicher Versorgungsstandbeine. Bei den Analysen wurde 30 bis 40 Jahre in die Zukunft geblickt und die Entwicklung der Region aber auch der Klimawandel mit einberechnet. Die erhobenen Daten zeigen unter anderem, wo geeignete Flächen die für die Trinkwasserversorgung sind und es wurden Empfehlungen erarbeitet, wo und wie engere Kooperationen verschiedener Wasserversorger sinnvoll wären.
Vielfalt bei Wasserversorgern
Die in der Studie untersuchten Gemeinden verfügen über sehr unterschiedliche und vielfältige Versorgungsstrukturen. Während in Zell am See das Trinkwasser von der Stadtgemeinde und drei Genossenschaften bereitgestellt wird gibt es in Saalfelden eine Gemeindeversorgungsanlage und 12 Genossenschaften. In Maishofen sorgen sechs Genossenschaften dafür, dass stets bestes Trinkwasser in die Haushalte kommt.
Expertise aus Salzburg
Die Studie besteht aus zwei Teilen. Der Teil „Wasserwirtschaft“ wurde von Manfred Nagl von der Hydrologischen Untersuchungsstelle Salzburg verfasst. Der zweite Teil „Geologie und Hydrogeologie“ wurde in einer Firmenkooperation von Giorgio Höfer-Öllinger (Geoconsult ZT GmbH) und Wolfgang Jaritz (mjp ZT GmbH), beide aus Salzburg, erarbeitet. Die Gesamtkosten von 72.000 Euro wurden vom Land Salzburg und den Gemeinden Zell am See, Saalfelden und Maishofen getragen.
Quelle: Land Salzburg